Mopedautos sind im Trend, besonders bei Jugendlichen, da sie eine neue Art der Mobilität ab 15 Jahren ermöglichen. Diese kompakten Leichtfahrzeuge bieten Schutz vor Wind und Wetter, haben überschaubare Betriebskosten und können ohne Pkw-Führerschein gefahren werden. Allerdings bringt diese neue Freiheit auch Regeln und Pflichten mit sich, insbesondere im Bereich der Sicherheit.

Was ist ein Mopedauto und wer darf es fahren?

Mopedautos gehören zur Fahrzeugklasse L6e, ähnlich wie Mopeds. Sie sind für zwei Personen ausgelegt, dürfen eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h erreichen und haben ein maximales Leergewicht von 425 kg. Bei Verbrennungsmotoren ist der Hubraum auf 50cm3 und die elektrische Motorleistung auf 6 kW (ca. 8 PS) begrenzt.

Um ein Mopedauto fahren zu dürfen, benötigt man eine Betriebserlaubnis und ein Versicherungskennzeichen. Eine Hauptuntersuchung (HU), wie sie für Pkw vorgeschrieben ist, entfällt. Jugendliche ab 15 Jahren dürfen diese Fahrzeuge mit einem Führerschein der Klasse AM fahren. Sie sind jedoch nicht auf Autobahnen oder Kraftfahrstraßen erlaubt, da dort eine Mindestgeschwindigkeit von 60 km/h gilt.

Sicherheit im Fokus

Anders als Pkw unterliegen Mopedautos nicht denselben Sicherheitsstandards. Sie müssen weder Crashtests durchlaufen, noch sind moderne Assistenzsysteme wie Airbags, ABS oder ESP vorgeschrieben. Alle Modelle verfügen jedoch über Sicherheitsgurte, und viele haben einfache Fahrgastzellen.

Trotz dieser Merkmale sind die Insassen bei einem Unfall mit einem größeren Fahrzeug klar im Nachteil, was hauptsächlich an Gewicht und Bauweise liegt. Michael Stolzenburg, Leiter der TÜV NORD Station Stralsund, warnt, dass andere Verkehrsteilnehmer Mopedautos häufig falsch einschätzen und deren Geschwindigkeit überschätzen. Dies kann besonders auf Landstraßen beim Überholen gefährlich werden.

Für eine sichere Fahrt auf Landstraßen empfiehlt der TÜV-Experte:

  • Möglichst weit rechts fahren.
  • Den 45 km/h-Aufkleber gut sichtbar am Heck anbringen.
  • Immer mit Fehleinschätzungen anderer rechnen.

Wartung ist entscheidend

Auch wenn Mopedautos nicht HU-pflichtig sind, ist ihr technischer Zustand entscheidend für die Verkehrssicherheit. Regelmäßige Prüfungen der Bremsen, Beleuchtung, Reifen und Lenkung durch eine Fachwerkstatt sind ideal. Die TÜV NORD Station Stralsund bietet zudem freiwillige Sicherheitschecks für Leichtkraftfahrzeuge an. Dabei werden unter anderem die Bremswirkung, die Lichtanlage und das Reifenprofil geprüft, um akute Mängel zu erkennen. Bei der Terminvereinbarung sollte angegeben werden, dass es sich um ein Mopedauto handelt.

Fazit

Mopedautos bieten mehr Schutz als motorisierte Zweiräder, da sie eine geschlossene Karosserie haben, keine Sturzgefahr besteht und sie vor Witterung schützen. Dennoch ist der Insassenschutz deutlich geringer als bei einem Auto. Wer sich für ein solches Fahrzeug entscheidet, sollte die Unterschiede kennen und sein Verhalten im Straßenverkehr entsprechend anpassen. Michael Stolzenburg betont abschließend, dass Mopedautos „keine Spielzeuge, sondern ernstzunehmende Fahrzeuge“ sind und ihre Fahrer „Verantwortung für sich und andere“ tragen.

Quelle Text: PM TÜV Nord Stralsund

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