Der Förderverein STRALSUND MUSEUM e. V. freut sich, mit einer hochwertigen Replik des Hiddenseer Goldschatzes zur Ausstellung „Wikingergold. Schatzpolitik seit 1800“ im Pommerschen Landesmuseum Greifswald beitragen zu können.
Seit heute (9. Oktober 2025) bis zum 11. Januar 2026 zu sehen.
Die Ausstellung beleuchtet die wechselvolle Geschichte des „Wikingergoldes“ – vom spektakulären Fund in den 1870er Jahren über seine museale Präsentation bis hin zur politischen Vereinnahmung. Sie zeigt, wie Kulturschätze immer wieder Fragen nach Identität, Macht und Besitz aufwerfen.
Der Beitrag des Fördervereins setzt dabei einen besonderen Akzent: Die Replik des Goldschatzes ermöglicht es, die kunstvolle Pracht des Originals in unmittelbarer Anschauung zu erleben. Sie verbindet anschauliche Wissensvermittlung mit einem Stück jüngerer deutscher Geschichte, denn: Einst war genau diese Replik ein Geschenk an Erich Honecker.
So begegnen sich in der Ausstellung symbolisch „Erik der Rote“ – einer der bekanntesten Wikinger – und „Erich der Staatsmann“. Ein augenzwinkernder Hinweis darauf, dass das Wikingergold nicht nur ein Schatz der Vergangenheit, sondern auch ein Spiegel politischer Gegenwart war.
„Wir sind stolz darauf, mit dieser Replik einen lebendigen Beitrag zur Ausstellung leisten zu können. Sie macht deutlich, dass Geschichte viele Facetten hat – von der Archäologie bis zur Zeitgeschichte“, erklärt Martina Liedtke, Vorsitzende des Fördervereins Stralsund Museum e. V.
INFO REPLIKEN HIDDENSEER GOLDSCHATZ
Die jetzt ausgestellt Replik ist nicht die einzige, es existieren mehrere Kopien des Hiddenseer Goldschmucks. Erste Kopien entstanden noch im 19. Jahrhundert.
Die jetzt im Pommerschen Landesmuseum zu sehende erhielt der damalige Vorsitzende des Staatsrates der DDR, Erich Honecker, 1973 anlässlich der Ostsee-Woche in Rostock, also vor mehr als 50 Jahren. Sie gelangte später durch Ankauf in Privatbesitz und wurde schließlich vom Förderverein STRALSUND MUSEUM e.V. angekauft.
Im Zusammenhang mit der Kopie für Erich Honecker entstand eine weitere für Walentina Tereschkowa. Die erste Kosmonautin erhielt sie jedoch nie. Später soll diese Kopie in den Besitz des Ministers für Staatssicherheit der DDR, Erich Mielke, gelangt und zur Wendezeit in seinem damaligen Büro in einem Tresor gefunden worden sein. Diese Kopie wurde schließlich Eigentum der Bundesrepublik Deutschland und später dem damaligen Kulturhistorischen Museum Stralsund übergeben.
Zwei Kopien jüngeren Datums fertigte das Germanische Nationalmuseum in Mainz an, eine befindet sich in Stralsund und wurde bis 2015 im Museum ausgestellt. Das zweite Exemplar befindet sich im Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz.
Bei Forschungen in einer aktuell laufenden Dissertation im Rahmen eines Forschungsprojektes am interdisziplinären Forschungszentrum Ostseeraum der Universität Greifswald wird auch den Geschichten der einzelnen Repliken nachgegangen.
Siehe zur Ausstellung:
https://www.pommersches-landesmuseum.de/ausstellungen/sonderausstellungen/sonderausstellung/wikingergold
Bildrechte und Text: Förderverein STRALSUND MUSEUM e.V. l Peter Koslik
Bildtexte: Impressionen von der Ausstellungseröffnung am 9. Oktober 2025






