Der Vorfall auf dem Stralsunder Weihnachtsmarkt, bei dem ein Weihnachtsmann-Darsteller ein Kind mit einer Rute geschlagen haben soll, hat bundesweit für Aufsehen gesorgt. Nun gibt es eine gerichtliche Entscheidung, die den Fall abschließt – wenn auch kein klassisches Urteil.

Verfahren gegen Geldauflage eingestellt

Das Amtsgericht Stralsund hat das Verfahren gegen den Weihnachtsmann-Darsteller auf Anregung der Staatsanwaltschaft gegen die Zahlung einer Geldauflage von 4.000 Euro eingestellt. Dies bedeutet, dass es nicht zu einem Schuldspruch oder Freispruch im herkömmlichen Sinne kam.

Der Angeklagte zeigte sich im Wesentlichen geständig. Die Staatsanwältin begründete die Einstellung damit, dass der Angeklagte durch die umfassende öffentliche und mediale Aufmerksamkeit bereits erheblich „gestraft“ sei. Sowohl der Beschuldigte als auch sein Verteidiger nahmen diesen Vorschlag an.

Was war geschehen?

Der Vorfall ereignete sich im November 2024 auf dem Stralsunder Weihnachtsmarkt. Ein Kind soll dem Weihnachtsmann-Darsteller die Zunge herausgestreckt haben. Daraufhin soll der Weihnachtsmann das Kind mit einem Tannenzweig oder einer Rute geschlagen haben. Die Mutter des Kindes erstattete daraufhin Anzeige, was die Ermittlungen ins Rollen brachte und eine Welle der Empörung in den sozialen Medien und Nachrichten auslöste.

Eine Frage der Verhältnismäßigkeit

Die Entscheidung des Gerichts, das Verfahren gegen eine Geldauflage einzustellen, spiegelt möglicherweise die Abwägung wider, dass der Fall, obwohl öffentlichkeitswirksam, im Kern eine Auseinandersetzung um eine einmalige Entgleisung war, deren Folgen für den Darsteller bereits weitreichend waren. Die mediale Berichterstattung hat sicherlich dazu beigetragen, dass dieser Vorfall weit über Stralsund hinaus bekannt wurde und eine breite Diskussion über die Rolle und das Verhalten von Weihnachtsmann-Darstellern auslöste.

Mit der Zahlung der Geldauflage ist der Fall nun juristisch abgeschlossen. Er hinterlässt jedoch eine wichtige Erinnerung daran, wie schnell sich vermeintlich kleine Vorfälle zu großen Diskussionen entwickeln können, besonders wenn Kinder involviert sind.

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