Schwerin, 21. September 2025 – Der Schulanfang steht vor der Tür und die Zahngesundheit vieler Kinder in Mecklenburg-Vorpommern gibt Anlass zur Sorge. Eine aktuelle Datenanalyse der AOK Nordost zeigt, dass zu wenige Kinder die kostenlosen Früherkennungsuntersuchungen beim Zahnarzt nutzen. Gleichzeitig steigt die Zahl der eingesetzten Kinderkronen – ein Zeichen für bereits fortgeschrittene Zahnschäden.
Weniger als die Hälfte der Kinder geht zum Zahnarzt
Laut den Daten der AOK Nordost hat im vergangenen Jahr weniger als die Hälfte der bei der Krankenkasse versicherten Kinder unter sechs Jahren eine Zahnarztpraxis besucht. Obwohl die Zahl der Besuche leicht gestiegen ist, hatten die jungen Patientinnen und Patienten bei ihrem Termin oft schon behandlungsbedürftige Zähne.
„Wer die Chance nutzt, erspart seinem Kind unnötige Eingriffe an den Zähnen und etabliert nebenbei den Präventionsgedanken“, erklärt Juliane Venohr, Leiterin der Landesdirektion bei der AOK Nordost.
Verbesserungen und besorgniserregende Trends
Die Analyse zeigt auch positive Entwicklungen: Der Anteil der Sechsjährigen, die wegen Karies behandelt werden mussten, ist im Vergleich zu den Vorjahren gesunken. Im Jahr 2024 war es noch jedes fünfte Kind, während es 2023 jedes vierte und vor fünf Jahren sogar jedes dritte Kind war. Dies deutet auf eine langsame Verbesserung der Zahngesundheit hin.
Besorgniserregend ist jedoch der Anstieg der Kinderkronen. Bei den null- bis sechsjährigen Kindern, die eine Behandlung benötigten, erhielten vergangenes Jahr 16 Prozent eine Krone – ein Anstieg von 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Kronen werden eingesetzt, wenn die Karies bereits stark fortgeschritten ist oder der Zahn durch einen Unfall oder Kreidezähne beschädigt ist. Sie dienen oft als letzte Rettung, um den Milchzahn bis zum natürlichen Zahnwechsel zu erhalten.
AOK Nordost fordert mehr Prävention
Um die Zahngesundheit der Kinder nachhaltig zu verbessern, fordert die AOK Nordost flächendeckende Präventionsmaßnahmen. Dazu gehören das verpflichtende Zähneputzen in allen Kindertagesstätten sowie eine engere Vernetzung von Kinder- und Zahnarztpraxen. Ab 2026 soll ein Vermerk im Untersuchungsheft Eltern auf den Zahnarztbesuch hinweisen, was die AOK Nordost seit Längerem unterstützt.
Parallel zu diesen Forderungen setzt die AOK Nordost ihr Engagement für gesunde Kinder fort: Mit der Aktion „Biobrot-Box“ werden in diesem Jahr 6.500 Brotdosen an Erstklässler verteilt, um auf die Bedeutung gesunder Ernährung aufmerksam zu machen.