Ab 13. Juli 2020 wird jeder stationär aufgenommene Patient im Helios Hanseklinikum Stralsund auf das neuartige Coronavirus getestet. Die Maßnahme ist Teil eines umfangreichen Sicherheitskonzepts, das die Weiterverbreitung des Virus vermeiden soll.
Obwohl Deutschland das Coronavirus im internationalen Vergleich sehr gut im Griff hat, ist die Angst vor einer Ansteckung bei vielen Menschen nach wie vor präsent. Das ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag von Helios. Rund jeder fünfte Befragte (19 %) würde aktuell entweder überhaupt nicht oder lediglich bei einer lebensbedrohlichen Erkrankung eine Notaufnahme aufsuchen. Auch ein möglicher Krankenhausaufenthalt ist bei potenziellen Patienten mit Vorbehalten behaftet: Fast ein Drittel der Befragten (30 %) macht sich heute mehr Sorgen als früher.
Die Angst vor einer Ansteckung durch Mitpatienten oder durch das Klinikpersonal stehen dabei im Mittelpunkt. Die Befürchtung, dass Angehörige womöglich nicht zu Besuch kommen dürfen, bereitet vor allem älteren Menschen Sorge. „Die Angst vor einem Klinikbesuch darf nicht dazu führen, dass lebensbedrohliche Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall verharmlost oder falsch eingeschätzt werden“, mahnt Klinikgeschäftsführer Johannes Rasche. Daher hat Helios diese Ängste sehr ernst genommen und das Konzept ‚Sicherheit mit System – 10 Punkte für Ihre Gesundheit‘ eingeführt.
Wesentlichen Bestandteil der Maßnahmen stellt der PCR-Test auf SARS-CoV-2 auch ohne Vorliegen von Krankheitssymptomen dar. „Wir haben heute ein umfangreiches Wissen, um unsere Klinik noch sicherer zu machen. Das setzen wir für Patienten und Mitarbeiter gleichermaßen ein“, sagt der Klinikchef. Zum Helios Sicherheitskonzept gehören ebenso Besuchsregeln und Vorgaben zu Maskenpflicht sowie Abstands- und Hygieneregeln. Zudem wurden drei Farbbereiche in der Klinik eingeführt, um zum Normalbetrieb zurückzukehren – grün für Patienten ohne Corona-Risiko, gelb für Patienten mit ungeklärtem Corona-Risiko und rot für Patienten, bei denen eine Infektion mit dem Corona-Virus nachgewiesen wurde. Eine strikte räumliche Trennung von Corona-Patienten fordern auch 92 Prozent der Forsa-Befragten ein.
Die Corona-Testergebnisse liegen bereits wenige Stunden nach dem Abstrich vor. „Wir können dadurch sehr schnell reagieren und die notwendigen Hygienemaßnahmen wie Unterbringung im Einzelzimmer umsetzen. Der Kreis der Kontaktpersonen unter Mitpatienten und Personal wird so sehr klein gehalten und das Ausbruchsrisiko minimiert“, macht der Chefarzt der Krankenhaushygiene, Dr. Ingo Klempien, deutlich. Auch wenn das Infektionsgeschehen in Vorpommern-Rügen relativ überschaubar ist, sorgt der Test für eine neue Gewissheit. Es gehe darum, so früh wie möglich infizierte Personen herauszufiltern. Das schütze sie selbst sowie Mitpatienten und Klinikpersonal, sagt Dr. Klempien.
Für Patienten entstehen durch den Test keinerlei Kosten.