Rauch, Chaos, Verletzte: Was auf den ersten Blick wie ein echter Notfall aussah, war zum Glück nur eine großangelegte Rettungsdienstübung auf einem abgelegenen Gewerbehof zwischen Bergen auf Rügen und Sehlen. Über 120 Einsatzkräfte von Rettungsdienst, Feuerwehr, Luftrettung und dem Sanitätszug Rügen kamen am 5. Juli zusammen, um ein komplexes Szenario zu proben und so die Notfallversorgung auf der Insel zu stärken.
Realistisches Szenario: Massenanfall von Verletzten nach Garagenparty
Ausgangspunkt der Übung war ein fiktiver, folgenschwerer Verkehrsunfall: Nach einer illegalen Garagenparty waren mehrere Fahrzeuge in eine Menschenmenge gefahren. Zahlreiche Verletzte befanden sich in und um eine Garage sowie auf dem umliegenden Gelände. Ziel der Übung war es, das Zusammenspiel zwischen Rettungsdienst, Feuerwehr und Luftrettung unter möglichst realitätsnahen Bedingungen zu erproben und die Koordination bei einem Massenanfall von Verletzten zu trainieren.
Akribische Vorbereitung und lebensechte Darstellung
Die gesamte Übung wurde von Anett Meyer geplant und organisiert, die das anspruchsvolle Einsatzszenario entwarf. Besonderes Augenmerk lag auf der realistischen Darstellung der Verletzten. 23 Mimen – ehrenamtliche Darsteller aus dem Jugendrotkreuz, Rettungsdienst und der allgemeinen Vereinsarbeit – wurden mit großem Aufwand geschminkt, um täuschend echte Verletzungsmuster zu simulieren. So konnten die Abläufe unter maximal echten Bedingungen trainiert werden.
Auch die Freiwilligen Feuerwehren aus Sehlen, Bergen und Putbus waren intensiv gefordert: Sie löschten einen Fahrzeugbrand, befreiten eine eingeklemmte Person und retteten drei weitere Verletzte aus einem auf der Seite liegenden Wagen. Technisches Know-how, präzise Zusammenarbeit und schnelles Handeln waren hier gefragt – Fähigkeiten, die im Ernstfall Leben retten.
Wertvolle Praxiserfahrung für Notfallsanitäter-Auszubildende
Ein besonderer Höhepunkt der Übung war die Einbindung von 15 Notfallsanitäter-Auszubildenden der DRK-Kreisverbände Nordvorpommern und Rügen-Stralsund. Für sie bot sich die außergewöhnliche Gelegenheit, ihr theoretisches Wissen in einem hochkomplexen Einsatzszenario anzuwenden und wertvolle Praxiserfahrungen für ihren späteren Berufsalltag zu sammeln.
Gleichzeitig wurden die Abläufe innerhalb der Schnelleinsatzgruppe Rettungsdienst (SEG-R) des DRK-Kreisverbandes Rügen-Stralsund e.V., des Sanitätszugs Rügen sowie der Führungsstrukturen rund um den Organisatorischen Leiter Rettungsdienst und den Leitenden Notarzt (LNA) überprüft. Unterstützt wurden sie dabei von der Crew des Northern Rescue Hubschraubers.
Effektive Notfallversorgung durch Teamwork
Im Mittelpunkt stand die strukturierte Sichtung, medizinische Erstversorgung und priorisierte Verteilung der Patienten auf geeignete Zielkliniken. Die Übung hat eindrucksvoll gezeigt, wie entscheidend eine enge und gut abgestimmte Zusammenarbeit aller Beteiligten für eine effektive Notfallversorgung ist – und wie wichtig es ist, dieses Zusammenspiel regelmäßig zu trainieren.
Der DRK-Kreisverband Rügen-Stralsund e.V. bedankt sich herzlich bei allen Mitwirkenden, die durch ihr Engagement zum Erfolg dieser wichtigen Übung beigetragen haben. Ein besonderer Dank gilt dem Stockcar Team Black Bulls Rügen für die logistische Unterstützung und die Bereitstellung der Fahrzeuge, die zur realitätsnahen Ausgestaltung des Szenarios beitrugen.
Diese Übung war ein wichtiger Schritt zur weiteren Qualitätsentwicklung im Rettungsdienst auf Rügen und zur Stärkung der Zusammenarbeit aller Hilfsorganisationen.




