Seit Jahrzehnten existiert auf der Nördlichen Hafeninsel zwischen den beiden großen Speichern – Speicher 1 (“Fischermänns”) und “Koggenspeicher” – eine Lücke, die bis jetzt unbebaut ist: das Quartier 65. Bei den fast 6.000 Quadratmetern handelt es sich um eine der letzten innerstädtischen Entwicklungsflächen in allererster Reihe am Wasser. In einem Ausschreibungsverfahren konnten sich Interessenten für die Entwicklung der städtischen Grundstücke in diesem Quartier bewerben.
Ein Auswahlgremium gab nach der Präsentation durch die Bewerber am 6. Januar sein qualifiziertes Votum für ein Konzept, das sowohl architektonisch als auch in Bezug auf eine breitgefächerte Nutzung am überzeugendsten ist. Die Entscheidung fiel dabei einstimmig auf den Entwurf der Primus Immobilien AG aus Berlin.
In der Begründung des Votums heißt es unter anderem: “Den Verfassern gelingt es, ein überzeugendes städtebauliches und architektonisches Konzept zu entwickeln, mit dem die Einzigartigkeit der vorhandenen, unter Denkmalschutz gestellten Speichergebäude, gestärkt wird. … Den Verfassern gelingt es, mit den gewählten architektonischen Themen den Bestand fortzuschreiben, aber auch, deutlich eigene gestalterische Akzente zu setzen.“
Der Entwurf sieht vor, dass auf der Seeseite zwischen den Speichern Gebäude in Holzbauweise entstehen, die in der Form alten Giebelhäusern ähneln. Für das Speichergebäude Silo V und im angrenzenden Neubau ist ein Hotel geplant, dazu ein Schwimmbad, das auch öffentlich genutzt werden kann. Im Erdgeschoss sollen Gastronomie und Gewerbe ihren Platz finden. Zudem sieht der Entwurf Wohnbebauung und eine Tiefgarage vor.
Die nächsten Schritte sind die Vorstellung des Vorhabens im Gestaltungsbeirat Ende Februar und der Grundstücksverkauf durch die Bürgerschaft im Mai. Bereits für 2024 ist der erste Spatenstich vorgesehen. Die Umsetzung ist in drei Bauabschnitten geplant. Eine Fertigstellung des 3. Bauabschnittes ist für Ende 2028 avisiert.
Stimmen zur Entscheidung
Klaus Prokop, Primus Immobilien AG: „Ich schleiche um das Quartier ja schon seit zehn Jahren herum und bin sehr glücklich, dass wir nun den Zuschlag bekommen haben. Die Entwicklung des Quartiers mit Sanierung von Bestandsgebäuden und Ergänzung mit Neubauten in dieser Lage ist sehr anspruchsvoll, es ist sozusagen die Kür.“
Oberbürgermeister Alexander Badrow: „Ich freue mich, dass die Entscheidung auf diesen architektonisch pfiffigen Entwurf gefallen ist und damit endlich Leben in und zwischen die alten Speicher kommt. Zusammen mit dem OZEANEUM, der Gorch Fock und der neuen Freitreppe wird unsere Hafeninsel nicht nur zu einem Publikumsmagneten, wie es derzeit kaum einen zweiten in Stralsund gibt – sie bildet auch den Auftakt für die Entstehung eines neuen Stadtteils entlang der Waterkant bis runter zur Rügenbrücke. Das Quartier 65 ist in vielerlei Hinsicht ein Highlight in unserer seeseitigen Stadtentwicklung. Ich gratuliere den Investoren zu ihren großartigen Ideen und – vor allem – zu ihrem großen Mut.“
Text+Bilder der Pressekonferenz: Pressemitteilung Hansestadt Stralsund