Der November markierte in der Region Vorpommern-Rügen das erwartete Ende der Tourismussaison und führte zu einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Aktuell sind 10.121 Männer und Frauen im Landkreis ohne Job – 704 Personen mehr als im Vormonat.

Dieser saisonbedingte Anstieg der Beschäftigungslosigkeit fällt sogar etwas höher aus als im Vorjahr (damals +599 Personen von Oktober zu November). Die Arbeitslosenquote stieg damit auf 9,0 Prozent (+0,6 Prozentpunkte).

Für Dirk Hausweiler, den operativen Geschäftsführer der Arbeitsagentur Stralsund, ist diese Entwicklung keine Überraschung, aber ein deutliches Zeichen: „Während wir im Oktober noch leicht rückläufige Arbeitslosenzahlen beobachten konnten, läutet der November nun das Ende der diesjährigen Tourismussaison ein.“

Hausweiler rechnet damit, dass viele Unternehmen ihr Personal noch über den Dezember halten werden, aber: „Spätestens zum Beginn des neuen Jahres rechne ich mit einer deutlichen Zunahme der Arbeitslosigkeit.“


🏖️ Tourismusregionen verzeichnen den stärksten Anstieg

Ein Blick auf die einzelnen Geschäftsstellen der Arbeitsagentur zeigt die Ursache des Anstiegs: Über 80 Prozent der aktuellen Zunahme der Beschäftigungslosigkeit konzentrieren sich allein auf die beiden Tourismusregionen Rügen und Ribnitz-Damgarten.

Region (Geschäftsstelle)Arbeitslose (aktuell)Veränderung zu OktoberAnstieg (prozentual)Aktuelle Quote
Rügen2.667+432+19,3 %8,1 % (+1,3 Pkt)
Ribnitz-Damgarten2.025+148+7,9 %7,9 % (+0,6 Pkt)
Grimmen1.523+63+4,3 %9,4 % (+0,4 Pkt)
Stralsund (Hansestadt)3.421+36+1,1 %12,0 % (+0,1 Pkt)
  • Rügen verzeichnete mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahl um 19,3 Prozent den stärksten Zuwachs.
  • Die Region um Ribnitz-Damgarten (inkl. Fischland-Darß-Zingst) verzeichnete den zweitstärksten Anstieg. Dennoch bleibt die Arbeitslosenquote hier mit 7,9 Prozent auf dem niedrigsten Wert im gesamten Agenturbezirk.
  • Die Hansestadt Stralsund verzeichnete zwar den niedrigsten Anstieg (+36 Personen), liegt aber mit einer Quote von 12,0 Prozent weiterhin auf dem mit Abstand höchsten Niveau in Vorpommern-Rügen.

📈 Sorge um Langzeitarbeitslose

Neben den saisonalen Schwankungen ist für Dirk Hausweiler die Analyse der Personengruppen wichtig – und hier fällt eine Entwicklung besonders ins Auge: „Bei der Zahl der Langzeitarbeitslosen registrieren wir eine deutliche Zunahme.“

Als Langzeitarbeitslose gelten Menschen, die ein Jahr oder länger ohne Job sind. In Vorpommern-Rügen sind dies aktuell 4.322 Männer und Frauen. Das entspricht einem Anteil von 42,7 Prozent an allen Arbeitslosen – Tendenz steigend.

Hausweiler erklärt die Ursache: „Die wirtschaftliche Situation ist nicht mehr so einfach wie noch vor einigen Jahren. Preissteigerungen und Unsicherheiten haben dazu geführt, dass Unternehmen zurückhaltender bei Personaleinstellungen geworden sind. Das macht den Arbeitsmarkt weniger dynamisch und erhöht das Risiko, längerfristig arbeitslos zu bleiben.“

Arbeitsagentur und Jobcenter bieten hier aktive Unterstützung an, beispielsweise durch Eingliederungszuschüsse für Unternehmen oder gezielte Weiterbildungen für Arbeitslose, um deren Qualifikationen wieder den aktuellen Marktanforderungen anzupassen.

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