Wer aktuell das Stralsunder Rathaus besuchen möchte, muss einen kurzen Umweg in Kauf nehmen: Der historische Zugang über den sogenannten Buttergang ist vorübergehend nicht passierbar. Der Grund dafür ist jedoch erfreulich, denn er führt uns tief in die Geschichte dieses über 700 Jahre alten Bauwerks!
Putzschäden führen zu historischen Entdeckungen
Die Sperrung ist notwendig, weil bereits vor einiger Zeit Schäden am Putz des Ganges festgestellt wurden, die nun behoben werden müssen.
Im Rahmen der vorbereitenden Untersuchungen stießen die Experten auf etwas Besonderes: Es traten denkmalrelevante Befunde zutage. Bei einem Gebäude mit einer so langen Historie ist das keine Überraschung – aber eine spannende Herausforderung!
Da weitere Fundstellen an den Pfeilern und Gewölben nicht ausgeschlossen werden können, wird die Instandsetzung nun fachlich begleitet und in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege durchgeführt.
So gelangen Sie ins Rathaus
- Derzeitiger Zugang: Während der Sperrung erfolgt der Zutritt zum Rathaus über den Nebeneingang im Rathausdurchgang.
- Sofortige Maßnahmen: Unbedenkliche Bereiche werden noch in dieser Woche instand gesetzt, um die Sicherheit schnell wiederherzustellen.
Die nächste Etappe: Restaurierung 2026
Die Bereiche, die eine restauratorische Begleitung benötigen und besonders schützenswert sind, werden derzeit detailliert geplant. Die Umsetzung dieser komplexen Arbeiten soll im kommenden Jahr erfolgen, vorausgesetzt die dafür notwendigen Haushaltsmittel stehen bereit.
Hintergrund: Was ist eigentlich der „Buttergang“?
Wussten Sie, dass das Rathaus ursprünglich gar nicht als Verwaltungssitz, sondern als „Kophus“ (Kaufhaus) erbaut wurde?
In der Hansezeit gehörte zum florierenden Handel auch der Verkauf von Milchprodukten. Der heutige Quergang zwischen der Fußgängerzone und der St.-Nikolai-Kirche wurde dafür ideal genutzt: Durch den permanenten Luftzug herrschte hier selbst im Sommer ein angenehm kühles Klima – perfekt für die Lagerung und den Verkauf von Milch und Butter. Ein faszinierendes Relikt aus der Kaufmanns-Ära Stralsunds!
Wir bitten um Verständnis für die vorübergehenden Unannehmlichkeiten. Die Arbeiten sind ein wichtiger Beitrag zum Erhalt unseres historischen Schatzes.




Fotos: HANSESTADT Stralsund | Pressestelle