Mit der Plakatausstellung „NS-Raubgutforschung in Stralsund“ an Stralsunder Litfaßsäulen macht das STRALSUND MUSEUM im November und Dezember ein wichtiges Thema im öffentlichen Raum sichtbar.
Wie und unter welchen, vielfach unrechtmäßigen Umständen gelangten Kunstwerke und Kulturgüter zwischen 1933 und 1945 ins Museum. Nicht zuletzt zeigt sich, wie spannend die Detektivarbeit der Provenienzforschung ist.
Dr. Antje Strahl, Kuratorin dieser Ausstellung des „Museum auf der Straße“, fasst das Anliegen zusammen: „Wir bringen so Forschungsergebnisse und Geschichten aus der NS-Zeit in den öffentlichen Raum und machen unsere Ergebnisse der Aufarbeitung von Museums- und Stadtgeschichte für alle zugänglich.“ Mit Hilfe von QR-Codes auf den Plakaten sind vertiefende Informationen und weitere Hintergründe auf der Internetseite des STRALSUND MUSEUM abrufbar.
Die Inhalte der Plakat-Ausstellung sind:
- Spurensuche Archive, Inventarlisten, Briefe, Auktionskataloge und Geschäftsunterlagen verraten viel über die Herkunft von Kunstwerken und Kulturgütern.
- Doppelt geraubt? Das Gemälde „See im Mondschein“ von Louis Douzette steht exemplarisch für komplexe Besitzverhältnisse und mehrfachen Entzug.
- Ein Bild – zwei Titel Die Forschung zu einem Aquarell zeigt die Schwierigkeit, Provenienz und Identität von Objekten zweifelsfrei zu klären.
- Unklare Identität? Der Künstler Otto Strützel verwendete verschiedene Signaturen, was die Arbeit der Provenienzforscher erschwert.
- Verfolgt und enteignet Ein Konvolut der Stralsunder Freimaurerloge wurde als dringender NS-Raubgut-Verdachtsfall eingestuft und näher beleuchtet.
- Gestohlen oder abgegeben? Die Ausstellung geht der Frage nach, ob Objekte aus dem Besitz zwangsweise aufgelöster Vereine als NS-Raubgut gelten müssen.
- Was bleibt? Abschließend erklärt die Ausstellung die Bedeutung der Provenienzforschung für die Geschichtsschreibung der Stadt.
Das Provenienzforschungsprojekt und die aktuelle Ausstellung werden durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg gefördert. Das Zentrum unterstützt seit 2021 die systematische Überprüfung von Museumsbeständen in Stralsund und fördert Projekte zur Klärung und Rückgabe von unrechtmäßig entzogenem Kulturgut.






