VonDaniel Siedenstrang

Aug. 7, 2025

Die gesetzliche Rentenversicherung genießt in Deutschland ein hohes Ansehen. Eine aktuelle Forsa-Umfrage, beauftragt von der Deutschen Rentenversicherung, zeigt: 89 Prozent der Befragten halten die gesetzliche Rente für eine tragende Säule ihrer Altersvorsorge. Ein klares Zeichen des Vertrauens. Zwei Drittel der Menschen vertrauen zudem der Deutschen Rentenversicherung als Institution.

Jens-Arne Meier, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Rentenversicherung Nord (DRV Nord), betont, dass dieses Vertrauen kein Zufall ist. Bei der Vertreterversammlung in Hamburg hob er hervor, dass dieses positive Bild das Ergebnis der täglichen, engagierten Arbeit der Mitarbeitenden sei.

Besonders stark ist dieses Vertrauen bei den über 60-Jährigen, wo 82 Prozent eine positive Einstellung zur DRV haben.

Jüngere Generationen zeigen Skepsis

Dennoch gibt es Grund zur Sorge: Jüngere Menschen, insbesondere die Erwerbstätigen, stehen dem System skeptischer gegenüber. „Vertrauen kann man nicht verwalten – man muss es immer wieder neu gewinnen“, mahnte Meier.

Eine Ursache für die wachsende Skepsis sieht Meier in der Finanzierung versicherungsfremder Leistungen. Wenn Leistungen wie die geplante Ausweitung der Mütterrente nicht durch Beiträge gedeckt, sondern aus der Rentenkasse finanziert werden, wächst der Unmut bei den Jüngeren.

Die Forderung ist daher klar: Versicherungsfremde Leistungen müssen vollständig aus Steuermitteln bezahlt werden. Andernfalls drohen steigende Rentenbeiträge, was nicht nur Beschäftigte und Unternehmen belastet, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität des Landes gefährdet.

Volker Reitstätter, Geschäftsführer der DRV Nord, unterstreicht diese Ansicht. Er betont, dass eine gerechte Lastenverteilung zwischen den Generationen nicht allein durch Finanzmathematik gelöst werden kann, sondern gesellschaftlich ausgehandelt werden muss. Zudem wies er darauf hin, dass die geplanten Änderungen zur Mütterrente erhebliche Verwaltungskosten verursachen würden.

Über die Deutsche Rentenversicherung Nord (DRV Nord) Mit Hauptsitz in Lübeck ist die DRV Nord der regionale Ansprechpartner für Renten- und Vorsorgefragen in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Sie betreut rund 2,3 Millionen Versicherte, zahlt fast 1 Million Renten und betreibt vier eigene Rehabilitationskliniken.

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